Mein Freiwilligenjahr hat mich zu meinem Beruf geführt

Das ich Land und Leute in Luxemburg intensiv kennen lernen würde, war mir schon bei meinem ersten Treffen mit den, für die Freiwilligen verantwortlichen, Mitarbeitern der Schule klar. Meine Mitfreiwillige und ich wurden herzlich Willkommen geheißen und zum Kennenlernen in eine Pizzeria eingeladen. Auch bekamen wir eine erste Tour durch Luxemburg Stadt und zu der Schule, in der in einer Woche der reguläre Betrieb des Schuljahres 2018/19 beginnen würde. Bis dahin hatten Annika und ich Zeit, die Stadt und Umgebung noch weiter auf eigene Faust zu erkunden. So bekamen wir einen ersten Eindruck vom Land. Später sollten wir mit neuen Freunden noch mehrere tolle Ausflüge machen. Zu Sehenswürdigkeiten in ganz Luxemburg, nach Nancy im Sommer und Metz zum französischen Weihnachtsmarkt, für ein Strandwochenende an die belgische Küste oder zum Shoppen nah Trier. Am Anfang meiner Arbeit war ich meist erst einmal Zuschauerin der täglichen Geschehnisse. Nach und nach lernte ich die Kinder meiner Gruppe (3 bis 9 Jahre) sehr gut kennen, las mir auch viel Wissen über ihre Behinderungen an und lernte, wie man ihre Therapieziele erreichen kann. Die Arbeit steht unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ und „Die Kinder -im Rahmen ihrer Möglichkeiten – auf das tägliche Leben vorbereiten“. Ich war sehr glücklich als ich erste Aufgaben übernehmen konnte, zu denen zum Beispiel das Füttern, Wickeln, Spielen, mit Lehm arbeiten, Massieren, Musizieren, Tanzen, Gehtraining, Basteln, Backen und vieles mehr gehörte. Ich bin immer noch begeistert von den Möglichkeiten, die mir und den Kindern im „Kompetenzzentrum für die körperliche Entwicklung“ gegeben wurden. Ich konnte in viele verschiedenen Berufe hereinschnuppern, in dem ich meine Kollegen hin und wieder bei ihren Therapiestunden außerhalb meiner Gruppe begleiten konnte. Ich lernte von Physiotherapeuten, Orthophonisten, Ergotherapeuten, der Lehrerin, Heilpädagogen, Erziehern und den schuleigenen Ärzten. So bekam ich einen tiefen Einblick in die ganzheitliche Betreuung der Kinder am CDM. Außerdem konnte ich auch in anderen Gruppen arbeiten und so Erfahrungen mit Kindern von 3 bis 18 Jahren und ganz unterschiedlichen Handicaps sammeln. Unser Stundenplan war breit gefächert, denn die Schule war mit Schwimmbad (das ich zweimal die Woche mit einem Kind besuchen konnte), Küche, Luftkissen (Für Entspannung und Aktivierung der Kinder genutzt), Entspannungs- und Aktivräumen, großem Garten zum Spazierengehen und Bibliothek (die ich oft nach meiner Arbeitszeit für Recherchen zu verschiedenen pädagogischen Themen nutzte) traumhaft ausgestattet. Mit meinen Arbeitskollegen verstand ich mich auch hervorragend, sodass ich den Schulalltag als bunt, lustig, aufregend und sehr abwechslungsreich empfand. Meine Erwartungshaltung an den EFD wurde somit gänzlich übertroffen. Negative Aspekte kann ich nicht finden, außer vielleicht den langen Weg zur Arbeit (über eine Stunde Busfahrt), aber daran konnte ich mich schnell gewöhnen. Meine Arbeit hat mir großen Spaß gemacht, die Kollegen waren sehr verständlich und auch bei Problemen immer für mich da, ich habe Luxemburg mit den Bewohnern sehr lieben gelernt und Freundschaften fürs Leben geschlossen!

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